November 21, 2024

Der Hunnensturm, 374- 454 / Koenig Attila, 441 – 454.

Die Geschichte hat selten ein Volk gesehen, dass wie die Hunnen aus dem Nichts kam und, kaum hundert Jahre spaeter, wieder darin verschwand. Dennoch hat kein anderes Volk die Europaeer aehnlich beeindruckt, wie die geheimnisvollen Hunnen. Der rasante Hunnensturm und der Siegeszug ueber die germanischen und romanischen Voelker, ist allenfalls vergleichbar mit dem Angriff der Mongolen in Europa, obwohl deren Reich (begruendet durch Temudschin, Dschingis-Khan, 1196) wesentlich bestaendiger und nach dem Tod Timurs (1405) nicht voellig von der geschichtlichen Bildflaeche verschwand. Die Hunnen aber, wurden nach ihrer finalen Niederlage gegen die Germanen wieder von den bulgarischen und russischen Steppen, woher sie gekommen waren, verschluckt.
Es ist nicht viel, was wir wirklich ueber sie wissen. Obwohl wir uns in einer Zeit befinden, in der zwei Metropolen (naemlich West- und Ostrom, also Rom und Byzanz) um die Vorherrschaft im ehemaligen vereinigten roemischen Reich rangen, und obwohl beide Staedte Kulturzentren mit vielen Gelehrten waren, erhalten wir ueber die Hunnen nur selten ungefaerbte Berichte. Die Schnelligkeit und die Grausamkeit, mit der die Hunnen ueber das ueberraschte Europa herfielen, ihr ungewohnter Koerperbau, ihre noch nie gesehene Gesichtsform und ihre Art zu leben, sorgten dafuer, dass die zeitgenoessischen Geschichtsschreiber Daemonen oder unkultivierte Barbaren aus ihnen machten. Da die Hunnen keine eigene Geschichtsschreibung kannten, muessen wir uns mit diesen Texten begnuegen.

Woher kamen die Hunnen? Wer waren ihre Urvaeter? Zwei Fragen, die sich nur schwer beantworten lassen. Es gibt viele Berichte ueber barbarische Nomadenvoelker, mit denen sich dass chinesische Reich auseinandersetzen musste, zum Beispiel das Volk der Hung-no, die die Chinesen lange Zeit terrorisierten, bis sie vertrieben werden konnten. Oder aber die Vernichtung eines Nomadenreichees 36/35 v. Chr. durch die Chinesen, welche mit der Vertreibung der Nomaden aus Turkestan und der Dzungarei nach Russland endete. Da die Hunnen, wie gesagt, ihre Geschichte nicht schriftlich festhielten, koennen wir nicht genau sagen, ob eines dieser Voelker vielleicht den spaeteren Stamm der Hunnen bildete (wobei die Hung-no ein barbarisches chinesisches Volk waren, waehrend die anderen Staemme eher Turkstaemme waren). Es scheint aufgrund der Verwandschaft der Lebensart allerdings wahrscheinlich.
Im Jahre 374 fegten die Hunnen aus der russischen Steppe ueber die in der Naehe des schwarzen Meeres ansaessigen Alanen und unterwarfen sie. Bei beiden Voelkern handelte es sich um kriegerische Nomadenstaemme, weshalb die Alanen nur ein Jahr spaeter auf der Seite der Hunnen an der Unterwerfung der Ostgoten teilnahmen.
Diese waren ein gemanischer Teilstamm, urspruenglich aus Skandinavien stammend, welches sie im 1. bis 2. Jahrhundert vor Chr. verliessen, der schon um 150 n Chr. seine Wanderung aus dem Ostseeraum begonnen hatte. In ukrainischem Gebiet teilten sich die Goten in ostro- und wisigoten, die spaeteren Ost- und Westgoten (wobei die Woerter ostro und wisi vermutlich nichts mit den Himmelsrichtungen zu tun hatten). Waehrend sich die Westgoten ihr neues Siedlungsgebiet im heutigen Bulgarien suchten, gruendeten die Ostgoten ihr Reich ca. 200 an der Krim-Halbinsel am schwarzen Meer. Wie gross das Ostgotische Schwarzmeereich gewesen ist, wissen wir nicht, wie ueberhaupt nur wenig aus dieser Zeit der Ostgoten bekannt ist. Auf jeden Fall scheint es gewaltige Ausmasse besessen zu haben, und manche vermuten, dass es bis zur Ostsee langte, von wo die Goten einst gekommen waren.
Das Reich stand unter der Herrschaft des greisen Ermanerichs, eines legendaeren und maechtigen Herrschers aus dem Hause der Amaler. Dieses Geschlecht, dass einen mythischen Ursprung hatte, lenkte die Geschicke der Ostgoten in zehnter Generation und wuerde auch weiterhin in Zukunft die Herrscher stellen, bis zu ihrer Niederlage gegen die Ostroemer in Italien. Ebenso wie Ermanerich, entstammte der spaetere legendaere Koenig Theoderich der Grosse, der Ravenna und Italien eroberte, dem Hause der Amaler.
Nun trafen die Hunnen also auf das Ostgotenreich. Woher aber kamen sie? Die Frage kann nur ungenau beantwortet werden. Nach ihrer mutmasslichen Vertreibung aus ihren angestammten Siedlungsgebieten in der Naehe Chinas, siedelten sie offenbar in den russischen Steppen. Warum sie so ploetzlich und mit solcher Gewalt nach Europa draengten, ist ebenso unbekannt, wie die genaue Herkunft ihrer Stammesvaeter. Es scheint allerdings ein wesentlich einfacheres Motiv zu geben, als zeitgenoessische Geschichtsschreiber, die von einer daemonischen Geisselung Gottes ausgingen, vermuteten: sie hatten Hunger. Das Volk der Hunnen war bestaendig gewachsen und die umherziehenden Nomaden konnten ihre Familien aus den armseligen Steppen Russlands bald nicht mehr ernaehren. Ein oder zwei harte Winter sorgten fuer katastrophale Hungersnoete, die die Existenz des ganzen Volkes bedrohten. Der fuer sie sagenhafte Reichtum Europas muss sie angelockt haben; er war Grund genug fuer sie, alle Bruecken hinter sich abzubrechen und mit verzweifelter Wucht nach Europa zu draengen. Die Ostgoten bekamen diese Wucht zuerst zu spueren. Obwohl ihr Reich gewaltig, und ihre Ressourcen gross gewesen sein muessen, wurden sie in nur kurzer Zeit ueberrollt. Der greise Ermanerich, der angeblich mittlerweile 110 Jahre alt war, beging laut Legende (vielleicht wurde er auch einfach erschlagen) angesichts der unbesiegbaren Hunnen Selbstmord. Ob er dies etwa aus Feigheit tat, oder nur um einem jungen, dynamischeren Herrscher, der den Hunnen gewachsen sein koennte, Platz zu machen, ist unbekannt. Auf jeden Fall wurden die Ostgoten besiegt und zur Heeresfolge gezwungen. Mit Germanen und Hunnen trafen die gefuerchtetsten Krieger der bekannten Welt zusammen, lehrten die Germanen doch seit 9 n. Chr. (Sieg des Cheruskers Arminius gegen den Roemer Varus im Teuteburger Wald) den Roemern das Fuerchten. Den wilden Hunnen, die von ihren Pferden aus kaempften und rasend schnelle Angriffe fuehrten, waren die germanischen Goten jedoch nicht gewachsen; noch nicht. Ebenso wie die Ostgoten unterwarfen sich kurze Zeit spaeter die Gepiden und leisteten von da an Heeresfolge.
Anders als die „weissen Hunnen“, ein Volksstamm, der sich von den hier behandelten Hunnen schon frueher geloest hatte und sich am Kaukasus an den Grenzen des alten persischen Reiches niedergelassen hatte, zogen die „schwarzen Hunnen“ (die wohl eine dunklere Hautfarbe hatten) unter Haeuptling Balamir, nach der Niederwerfung dieser grossen und maechtigen Germanenstaemme, weiter in Richtung Europa. Ihre Eroberung des Schwarzmeerreiches muss ihnen den erwuenschten Lebensraum geschaffen haben, aber die Hunnen hatten nun Blut geleckt, und die Reichtuemer Westeuropas lockten. Die Vertriebenen der Ost- und Westgotischen Staemme vor sich hertreibend, gelangte die Hunnen an die Donau.
Ein Teil der weissen Hunnen ueberquerte den Kaukasus und fiel ueber die ostroemischen Provinzen in Kleinasien her. Antiochia, eine der Metropolen der spaetantiken Mittelmeerwelt, fiel ihnen zum Opfer und wurde gepluendert, die Einwohner ermordet und die Frauen verschleppt. Einer der Ueberlebenden hat die Greuel festgehalten, die die Hunnen ueber die Einwohner Antiochias gebracht haben:

„Sie waren unter uns, ohne dass wir wussten, woher sie kamen. In den Brunnen der Goetter traenkten sie ihre Pferde. Auf den Stufen der Tempel nahmen sie unsere Frauen. An den Saeulen unserer Stadt zerschmetterten sie die Haeupter unserer Kinder. Nackt ueber die Haelse der Pferde geworfen, so verliessen unsere Toechter Antiochia. Wir werden sie nie wiedersehen.“

Was aber war nun so erschreckend und „daemonisch“ an den Hunnen? Warum waren sowohl Roemer, als auch Germanen ihnen gegenueber so wehrlos und liessen sich Opferlaemmern gleich von ihnen hinschlachten? Warum waren sie in angstvoller Ehrfurcht diesen „Daemonen“ gegenueber erstarrt?
Die Art der Kriegsfuehrung der Hunnen war neu und erfolgreich. Sie kaempften vom Ruecken ihrer Pferde aus, Infantrie war ihnen unbekannt. Sie waren hervorragende Reiter und vermochten aus ihren Saetteln heraus einen gezielten Pfeilhagel auf den Feind niedergehen zu lassen. Ueberhaupt waren ihre Sattelkonstruktionen eine Neuheit, denn so sicher wie die Hunnen sass kein anderer zeitgenoessischer Kavallerist zu Pferde. Auch ihre Boegen waren wesentlich leistungsfaehiger und treffsicherer als alles bisher dagewesene.
Ihr Aussehen, von Natur aus nichteuropaeisch und fremdlaendisch, veraenderten die Hunnen, indem sie die weichen Schaedelknochen ihrer Kinder deformierten und sie in die sogenannte „Turmschaedelform“ 8welche auch bei den Ostgoten bekannt war) pressten. Auch die Nasen der Kinder wurden plattgedrueckt, damit sie besser unter die hunnischen Helme passten. Angeblich wurden Saeuglingen sogar die Wangen zerschnitten, um Bartwuchs zu unterdruecken. Dieses Aussehen brachte den Hunnen den Ruf einer daemonischen Herkunft ein, von Daemonen und Hexen in den Suempfen Russlands gezeugt, und liess etliche Zeitgenossen vermuten, dass sie eine Geissel Gottes waeren. Ob ihrer unbekannten Herkunft schien es auch moeglich, dass sie direkt den Tiefen der Hoelle entstiegen waren, um ueber die Mittelmeervoelker herzufallen. Somit wendeten sie offenbar unbewusst neben militaerischer auch psychologische Kriegfuehrung an.
Die Hunnen kaempften in kleinen, beweglichen Einheiten von 500-1000 Mann und fielen unter schrecklichem Kriegsgeheul ueber die geordneten Truppen ihrer Gegner her, so dass diese auseinanderspritzten und der Vernichtung preisgegeben waren.
Der roemische Kaiser Theodosios handelte in der Gefahr sehr geschickt: Er schloss ein Buendniss mit den an der Donau stehenden „schwarzen“ Hunnen und liess sie die aufruehrerischen Westgoten bewachen. Diese wurden 376 von Kaiser Valens im roemischen Reich angesiedelt, nachdem sie vor den Hunnen geflohen waren. Nach Versorgungsschwierigkeiten revoltierten die Westgoten und schlugen die Roemer in der Schlacht von Adrianopel (378). Theodosius siedelte sie erneut in Thrakien an (382). Dennoch blieben die Westgoten unruihg und sollten bald unter Koenig Alarich den Balkan und Griechenland verheeren, bevor sie nach Italien ziehen wuerden. Der geschickte Theodosius aber spielte Germanen und Hunnen gegeneinander aus und unterhielt auch Buendnisse mit den „weissen“ Hunnen, von denen er hoffte, dass sie den Expansionsdrang ihrer Stammesbrueder beschraenken wuerden. Theodosius starb 395 und erneut war das roemische Reich Germanen und Hunnen ausgeliefert.
Sowohl West- als auch Ostrom wurde Schauplatz fuerchterlicher Ereignisse. Die Hunnen draengten ueber die Donau und verwuesteten Griechenland. Die vor ihnen davonziehenden Westgoten unter Alarich hatten vorher auf dem Balkan gewuetet und fielen 401-403 in Italien ein. Stilicho konnte sie abwehren, aber nach seinem Tode eroberte Alarich nach wechselhaften Kriegsgeschehen 408-410 Rom und verwuestete ganz Italien. Die Hunnen, ihrerseits nicht faul, verheerten dass zurueckgelassene Thrakien und Koenig Rugila, der Onkel Attilas, schloss bald einen Friedensvertrag mit Byzanz/Konstantinopel. In diesem Vertrag verpflichteten sich die Ostroemer Unsummen an Tributen an die Hunnen zu zahlen und erkauften sich so den Frieden. Die Hunnen hatten ein gutes Geschaeft gemacht: sie waren nicht interessiert an der langwierigen Belagerung Konstantinopels, wie sie ueberhaupt bei Belagerungen eine ungluecklich Figur machten (siehe Belagerung von Orleans). Gold schien die hochgeborenen Hunnenfuersten zu faszinieren und muss eine mystisch/religioese Bedeutung gehabt haben. Es wurde offenbar nicht als Zahlungsmittel verwendet, sondern zu kultischen Gegenstaenden verarbeitet, oder aber zu Gebrauchsgegenstaenden, wie z.B. Geschirr. Bis zu Attilas Zeiten konnten die Hunnen ihre Tributforderungen bestaendig erhoehen.

Kommen wir nun zu dem Zweikampf zweier Maenner, die das Schicksal des roemischen Reiches und des Hunnenvolkes entscheiden wuerden:Attila und Aetius. Aetius war wohl fuenf bis zehn Jahre aelter als sein grosser Kontrahent Attila. Er war nicht von allzuhoher Geburt, nicht einmal in Rom wurde er geboren, sondern irgendwo an der Donau auf heutigem bulgarischem Staatsgebiet. Sein Vater war Gaudentius, ein Germane, der als General im Dienste der Roemer zu recht hohen Ehren gekommen war, dem aber seine Abkunft bei seinem Aufstieg immmer im Wege stand. Aetius Mutter, eine Italienerin aus wohlhabenden Hause, liess Aetius klassisch ausbilden und der Junge zeigte sich sehr gelehrig. So war er gut bewandert in den griechischen und lateinischen Klasssikern. Seine Karriere verlief recht schnell, denn er wurde von dem halb-germanischen Heerfuehrer und Feldherren des Kaisers Honorius Stilicho gefoerdert, an welchem sein Lehensherr schliesslich schmaehlich Verrat begehen wuerde. Um 407 herum ging Aetius als koenigliche Geisel (eher eine Art Diplomat) an den Hof des Westgoten-Koenigs Alarich, der gerade den Balkan verwuestet hatte und nun mehrmals, seine westgotischen Scharen hinter sich, ueber Italien herfallen wuerde, 410 sogar Rom eroberte. Hier knuepfte er wohl wichtige Bekanntschaften, ohne die ein spaeteres Zusammenarbeiten der Westgoten und Roemer zur Abwehr der Hunnen wohl kaum erklaerbar waere. Spaeter ging Aetius auch zu den Hunnen als Geisel. Er muss schon eine erstaunliche Person gewesen sein, denn auch mit den Hunnen kam er offenbar sehr gut aus. Er wird ihre Sitten und Gepflogenheiten kennengelernt haben, sogar ihre Sprache hat er wahrscheinlich, zumindest in Ansaetzen, gelernt. Spaeter wuerden ihm die Hunnen unbezahlbare Dienste als Verbuendete leisten.

Das erste mal nutzte er ihre Dienste aus, als 425 Kaiser Honorius (dessen Tod wohl ein Segen fuer das Reich war) starb. Ein gewisser Johannes rief sich selbst zum Kaiser aus und Aetius, der seine Chance witterte, unterstuetzte ihn. Er ging zu den Hunnen und warb 10000 ihrer Krieger als Armee fuer seinen Favoriten an. Mit ihnen zog er nach Italien bis vor Ravenna, der Reichshauptstadt. Doch Aetius hatte sich verspekuliert: von Ostrom unterstuetzt, hatte sich mittlerweile der kleine Valentianus unter der Obhut seiner Mutter Galla Placidia (Schwester des Honorius) durchgesetzt, Johannes war geschlagen und hingerichtet worden. Erneut zeigte sich Aetius als ausserordentlich geschickter Poltiker und Intrigant und erwiess sich somit dem Erbe der „grossen“ Roemer (wie „gross“ sie auch immer gewesen sein moegen) Marius, Sulla oder Caesar, als wuerdig. Anstatt gemeinsam mit seinen 10.000 Barbaren als Umstuerzler unterzugehen, arrangierte er sich mit Galla Placidia und siedelte die Hunnen zum Dank fuer ihre Unterstuetzung in Paionnien an. Er hoffte, dass sie ihre Expansionsgelueste in Zukunft an Ost-Rom und Konstantinopel auslassen wuerden, womit er vorlaeufig Recht behielt. Aetius Aufstieg liess sich nun nicht mehr aufhalten. In Gallien kaempfte er gegen allerlei Barbaren, wie Westgoten, Franken, Alanen, Sueben, Vandalen und andere, immer mit Unterstuetzung hunnischer Verbaende. Bald wurde er Heeresmeister und somit unangefochtener oberster Militaer. Er liess einen aufsaessigen Consul ermorden und bald darauf liess er sich selbst zum Consul machen. Der Galla Pacidia wurde diese Machtanhaeufung wohl langsam unheimlich und so versuchte sie Aetius loszuwerden. Sie enthob ihn aller Aemter und Wuerden. Aetius floh zu den Hunnen, die ihn mit einem Heer unterstuetzten. Aetius zog also sogleich gegen Ravenna, wo er den Bonifatius, den Galla Placidia anstatt seiner zum Heeresmeister gemacht hatte, vernichtend schlug. Jener Bonifatius hatte schon frueher mit Aetius um die Gunst des Kaiser gebuhlt, unterlag in Afrika jedoch den 429 einbrechenden Vandalen, wodurch er vorlaeufig ins Hintertreffen geraten war. Doch auch am Ende ihrer Auseinandersetzungen blieb Aetius Sieger. Von nun an fuehrte in der roemischen Politik kein Weg mehr an Aetius vorbei. Von 433 bis 450 war er Heeresmeister, Consul, Patrizius und Reichsverweser in einer Person, er regierte sozusagen als Quasi-Kaiser.

Ein weiteres Mal bewiesen die Hunnen ihre Ergebenheit Aetius gegenueber, bei der Vernichtung der Burgunder. Diese hatten sich dem Aetius nicht unterworfen und es sogar gewagt, hunnische Grenztruppen anzugreifen. Die Rache war grausig: die Burgunder, die glaubten, nichts von Aetius befuerchten zu haben, wurden den Hunnen ausgeliefert, die ihr Reich ausloeschten (436, sagenhafter Tod Koenig Gunthers). Der klaegliche Rest der Burgunder wurde problemlos an Saone und Rhone angesiedelt. Bei der Abschlachtung der Burgunder muessen Attila und Aetius noch zusammengearbeitet haben, was sie nicht mehr tun wuerden, wenn Attila erst einmal die Alleinherrschaft an sich gerissen haben wuerde.

Attila, ungefaehr fuenf Jahre juenger als Aetius muss circa 395/396 als Neffe Koenig Rugilas geboren worden sein. Anders als seine Vorvaeter wurde er nicht mehr auf der grossen Wanderung geboren, sondern zu einem Zeitpunkt, als die Hunnen schon relativ zur Ruhe gekommen waren. 410 ging er als Geisel an den kaiserlichen Hof des Honorius zu Ravenna. Die Stellung von koeniglichen oder adeligen Geiseln war damals allgemein ueblich, um sich der Friedfertigkeit eines Vertragspartners zu versichern. Solche Geiseln wurden aber nicht etwa in Verliessen eingesperrt, sondern wie Soehne des echten Hofstaates behandelt und erzogen. So lernte Attila die praechtige Kultur des kaiserlichen Hofes aus naechster Naehe kennen und verbrachte eine unbeschwerte Jugend in Norditalien. Er erlernte die lateinische Sprache und lernte das Christentum kennen. Somit wurde Attila spaeter ein idealer Buendnispartner Roms, um dann sein gefaehrlichster Feind zu werden.

Im Jahre 434 starb Koenig Rugila und seine Macht ging auf seine beiden Neffen Attila und dessen Bruder Bleda ueber. Attila bewies, vielleicht mit seiner Teilnahme an der Vernichtung der Burgunder, sogleich, dass er sich als Kriegsherr und Eroberer fuehlte. Bleda war ein ungleich sanfterer Herrscher und fuehrte kaum einen Kriegszug.
Seinen friedlichen Mitregenten hatte Attila also schliesslich satt und liess ihn 445 ermorden. Ob er selbst Hand an seinen Bruder legte, ist nicht bekannt, aber auf jeden Fall war er es, der die Assassinen aussandte. Attila und die Hunnen waren auf dem Hoehepunkt ihrer Macht. Von Aetius hatten sie ein festes Siedlungsgebiet erhalten und die Goten, Alanen und Gepiden waren ihnen treu ergeben. Die Koenige der Ostgoten und Gepiden, Laudarich und Ardarich, waren offenbar sogar wichtige Unterfeldherren, Ratgeber und vielleicht sogar Freunde Attilas. Der Name des grossen Hunnenkoenigs soll uebrigens aus dem ostgotischen kommen und soviel wie „Vaeterchen“ bedeuten, was sowohl Respekt und Furcht, aber auch Zuneigung ausdruecken koennte. Wie es an Attilas Hof zuging, kann man nur undeutlich rekonstruieren, da die Berichte von Zeitgenossen immer noch gefaerbt waren und man den Hunnen barbarische Sitten wie Zauberei und Kindsmord nachsagte. Nach einem der wenigen ernstzunehmenden Berichterstatter ueber die Hunnen, Priskos, der die Hunnen auch selbst besucht hat, muessen wir uns Attila jedoch nicht als Primitiven vorstellen, der in einem dunklen Zelt das Blut gefangener Kinder schluerfte. Vielmehr schien es an seinem Hofe recht kultiviert zugegangen zu sein. Er hauste angeblich in einem hoelzernen Gebaeude, in dem er roemische Gesandte empfing. Anders als bei Verhandlungen auf dem Felde, bei denen er den Sattel seines Pferdes nicht zu verlassen pflegte, thronte Attila in seinem Thronsaal ueber seinen Hoeflingen auf einer am roemischen Vorbild orientierten Liege. Es ist durchaus moeglich, dass Attila, der ja seine Jugend in Italien verbracht hatte, einige Sitten und Braeuche des kaiserlichen Hofes von Ravenna uebernahm, obwohl er laengst nicht dessen Luxus genoss, sondern sich lieber an der Spitze seiner Soldaten auf abenteuerliche Feldzuege begab. Er scheint ein charismatischer Mann gewesen zu sein, ein typischer Vertreter des hunnischen Hochadels, umgeben von einem zahlreichen Harem, ausgestattet mit allen erwuenschten militaerischen Eigenschaften. So folgten ihm,als er gegen die Roemer zog, Hunnen, Goten, Gepiden und Alanen.

Ostrom war als erstes an der Reihe. 447 brachte ein Erdbeben die gewaltigen Festungsmauern Konstantinopels zum Einsturz. Attila hielt die Gelegenheit fuer guenstig, in das Ostroemische Reich einzufallen. Attila verwuestete zwar wieder einmal den Balkan, konnte jedoch keine entscheidenden Siege gegen die Truppen Ostroms erzielen. Konstantinopel gewann Zeit, und die Stadtmauern konnten wieder errichtet werden. Als man 450 schliesslich bereit war, einen Friedensvertrag zu unterzeichnen, fiel der ostroemische Kaiser Theodosius II. vom Pferd und starb. Sein Nachfolger wurde Marcianus, ein alter Soldat, dem nichts weiter entfernt gelegen haette, als mit den Hunnen Frieden zu schliessen. Er machte Attila klar, dass dieser entweder mit einigen spaerlichen Geschenken abziehen sollte, oder dass er Konstantinopel mit Waffengewalt nehmen muesse. Attila, der einen bisher wenig erfolgreichen Feldzug gefuehrt hatte (schliesslich war der Balkan durch diverse Pluenderungen ausgezehrt und verarmt), war unter Druck, da er seinem Volk und den Verbuendeten schnellstens reiche Erfolge vorsetzen musste, um sie bei der Stange zu halten. Wieder die muehselige Belagerung scheuend, suchte er sich ein neues Ziel fuer seinen Eroberungsdrang: Gallien.

Den Vorwand hierfuer lieferte ihm eine Frau. Die Schwester des westroemischen Kaisers Valentianus III. erwartete ein uneheliches Kind. Veraergert schickte man sie an den ostroemischen Hof. Die junge Mutter wollte aber unbedingt fort von Ostrom und sandte einen Brief an Attila, dem sie ihre Liebe gestand, und den sie bat, sie zur Frau zu nehmen. Attila, dessen Harem zwar schon von etlichen Frauen bevoelkert war, ging dennoch dankbar auf diesen Vorschlag ein und forderte von Valentianus die Hand seiner Schwester. Dieser holte die bockige Verwandte zurueck nach Rom, verheiratete sie ohne Nachfrage mit einem anderen und entzog Attila zusaetzlich noch den Titel eines roemischen Heerfuehrers („Magister militium“).

Der erboste Attila, der nun in die unagenehme Lage geraten war, vor seinen Verbuendeten brueskiert worden zu sein, forderte weiterhin die Hand der kaiserlicher Schwester, und als Mitgift verlangte er Gallien. Eben dieses gedachte er sich selbst zu holen, als die Roemer, unter der faktischen Fuehrung des Aetius, nicht auf seine Forderungen eingingen.

Mit einem gewaltigen Heer, bestehend aus Hunnen, Ostgoten, Gepiden und Alanen zieht Attila aus Pannonien bis nach Germanien. Er bereitet den Rheinuebergang vor und wird von den ansaessigen Alemannen angegriffen, die er in dem unwegsamen Gelaende nicht zu einer vernichtenden Schlacht stellen kann. Ihre Guerilataktik ist fuer Attilas Heer aeusserst Nervenaufreibend. Germanisch-roemische Staedte und Siedlungen werden erobert und gebrandschatzt, vor allem Trier. <> Inzwischen in Gallien, pluendert Attila Metz. Der Tag geht in die Stadtanalen als „blutiger Ostermontag“ ein. Der Bischof von Reims zieht ihm psalmensingend mit seinem Gefolge entgegen, um ihn zur Umkehr zu bewegen. Dem tapferen Bischof wird das Haupt abgeschlagen, Reims faellt ebenso wie etliche kleinere Staedte. Bei Paris wird Attila von singenden geistlichen angeblich zur Umkehr bewogen, wahrscheinlich aber handelt er aus taktischen Gruenden und sieht von der muehseligen Belagerung der Stadt ab. Attila zieht vor Orleans. Diese Stadt belagert er wochenlang und es kommt zu vereinzelten blutigen Scharmuetzeln. Die Stadt ist der Uerbergabe nahe, als das Wunder geschieht.

Aetius hatte inzwischen alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Verbuendete zu finden. Die staendig revoltierenden Westgoten gingen schliesslich im Angesichte der Bedrohung ein Buendnis mit den Roemern ein, und zogen gegen Attila, der drauf und dran war, ihre Siedlungsgebiete zu erobern. Die siegessicheren Hunnen wurden vor den Toren Orleans von der aufziehenden westgotischen Heeresmacht ueberrascht, bei denen sich zu diesem Zeitpunkt vielleicht noch nicht einmal die westroemischen Verbuendeten unter Aetius befanden, und mussten sich unter blutigen Verlusten zurueckziehen. Dort, wo sie eine Feldburg errichtet hatten, auf den Katalaunischen Feldern, kam es zur grossen Schlacht.
Inzwischen hatten sich die Roemer mit Sicherheit eingefunden und kaempften an den Flanken der Westgotischen Truppen. Ebenso hatten sich dem Aetius Reste der Burgunder angeschlossen, die glaubten, mit den Hunnen noch eine Rechnung offen zu haben, obwohl diese damals durch Aetius zu Befriedung des Stammes gerufen worden waren. Auch die Franken, die in einem Vorhutgefecht den Gepiden grosse Verluste beibrachten, traten auf der Seite der westroemischen Allianz gegen ihre Stammesbrueder an, die ripuarischen Franken, die mit Ostgoten, Gepiden und Hunnen kaempften. Es muss zu einem schrecklichen Gemetzel gekommen sein, in welchem sich die germanischen Hilfstruppen zu tausenden erschlugen. Uerberhaupt muss man festhalten, dass weder Roemer noch die Hunnen solch gewaltige Verluste hinnehmen mussten, wie die Germanen.

Auf dem Hoehepunkt der Schlacht wird der Westgotenkoenig Theoderich erschlagen (vermutlich von einem Gepiden, nicht von einem Hunnen).

Attila zog sich mit seinen Hunnen in eine Feldburg zurueck, die er vielleicht selbst als Rueckzugsmoeglichkeit errichtet hatte, die allerdings vielleicht auch von den 407 in Gallien einfallenden Germanen gebaut wurde. Die Schlacht war beendet und zehntausende, hauptsaechlich Germanen, fanden den Tod.

Die Westgoten kueren nach dem Tod ihres Koenigs noch waehrend der Schlacht dessen Sohn zum neuen Monarchen.

Attilas Truppen hielten der Belagerung stand. Die Westgoten hatten genug von dem Kampf und zogen sich zurueck. Aetius liess Attila ohne nennenswerte Verluste fliehen. Der ausgefuchste Aetius wollte die Hunnen vermutlich nicht zu sehr schwaechen, da er sie wohl noch oft zum Kampf gegen aufsaessige Germanenstaemme zu benutzen gedachte. Er wollte die bestehenden Kraefteverhaeltnisse nicht noch weiter verschieben, denn bisher sah es so aus, als sei er als alleiniger Gewinner aus der Auseinandersetzung hervorgegangen.

Dass Attila eine die wenig verlustreiche, aber schmerzende Niederlage recht gut verkraftete, bewies er, indem er schon ein Jahr nach seinem Gallienfeldzug mit einer erneut gesammelten Armee in Oberitalien einfallen konnte. Die Hunnen stuermten und zerstoerten Aquileia. Die Bewohner der Stadt flohen in die nahe gelegenen Suempfe und Marschlande und die Fluechtenden sollen sich mit „Veni etiam“ („Bis hierher gekommen“) gegruesst haben. Die von ihnen gegruendete Stadt sollte Venedig heissen. Die Hunnen aber zerstoerten Pavia, Vicenza, Verona, Mantua und Mailand und hinterliessen veroedetes Land.

Dann bricht Papst Leo I. aus Rom auf, um den hunnischen Fuersten daran zu hindern nach Mittelitalien einzufallen und Rom zu pluendern. Sie treffen am Fluesschen Mincio zusammen und Leo, der desshalb den Beinamen „der Grosse“ erhalten wuerde, kann Attila tatsaechlich von seinem Zug auf Rom abbringen. Dieses Ereignis wird als grosser Sieg der Christenheit ueber die heidnischen Daemonen gefeiert, angeblich ist Attila beeindruckt von dem Christengott und zieht es vor, sich nicht mit ihm zu messen.

Die Vertreibung Attilas durch Papst Leo wurde in der Christenheit als Wunder angesehen. Wahrscheinlicher ist, das Attila pragmatisch handelte.

Allerdings wird bei einer solchen Darstellung vergessen, dass Papst Leo Attila, der nach seiner gallischen Niederlage einen schnellen Erfolg brauchte, ganz Norditalien mit Stadt, Land und Kloestern zur freien Pluenderung preisgab. Attilas Hunnen konnten sich ohne Gegenwehr bereichern und der hunnische Koenig musste nicht wieder eine laestige Stadtbelagerung durchfuehren. Ausserdem war Mittelitalien wenig ergiebig und Rom war erst 408 durch die Westgoten gepluendert worden. Seuchen machten sich in den verarmten Gebieten breit, und so ist es wahrscheinlich, dass Attila die scheinbare Macht des christlichen Glaubens als Vorwand benutzte, um sich ohne Ehrverlust gewinnbringend zurueckziehen zu koennen.

453 ist das Todesjahr Attilas. Er heiratet die Tochter eines Germanenfuersten und verstirbt in der Hochzeitsnacht, vermutlich am eigenen Erbrochenen, womit den beruehmten Attila, der Schrecken der Voelker, das selbe Schicksal ereilt, wie den legendaeren Drummer von Led Zeppelin.

Sein Tod bezeichnete auch den Zerfall der hunnischen Macht und den Bruch mit den germanischen Verbuendeten. Attilas Nachkommen bekriegten sich untereinander und Goten- und Gepidenfuersten wollten seine Nachfolge antreten. Um 454 kam es zu einer entscheidenden Schlacht am pannonischen Fluss Nedao. Die Gepiden unter Koenig Ardarich traten gegen eine hunnisch-ostgotische Koalition an. Die Gepiden siegten und das Hunnische Reich hoerte auf zu existieren, die Ostgoten flohen ins Römerreich, wo sie in Pannonien angesiedelt wurden (zum Unglueck Roms, den unter dem Ostgotenkoenig Theoderich dem Grossen wuerden sie Italien bis 493 erobert haben und ihr Reich gruenden). Die Sieger dehnten ihre Macht bis in die Theis Ebene bis nach Siebenbuergen aus und gruendeten in dieser Gegend ihr Reich.

Die Reste der besiegten Hunnen aber flohen in die bulgarischen Steppen, wo sie mit anderen Nomadenvoelkern das bulgarische Reich gruenden wuerden. Ein anderer Teil der Hunnen wurde auf ostroemischen Gebiet angesiedelt und hatte stark unter den Roemern und Germanen (Ostgoten) zu leiden. Ein letztes Aufgebot kaempfender Hunnen, unter Attilas Sohn Dengizik, zog 469 erneut gegen Ostrom und wurde vernichtend geschlagen, Dengizik fiel.

Bis auf einige versprengte, angesiedelte Reste, verschwand das Volk der Hunnen wieder im Dunkel der Geschichte, ebenso schnell, wie es einst aus den russischen Steppen ans Licht hervorgebrochen war.

Was war das Ergebnis des Hunnensturms und seines ploetzlichen Zusammenbrechens? Auf Druck der hereinbrechenden hunnischen Scharen begannen beispielsweise die Germanenzuege, eine der groessten Voelkerwanderungen der Geschichte. Die verdraengten Ostgoten verjagten die Westgoten, diese verjagten die Gepiden. Gleichzeitig brachen Langobarden, Sueben, Burgunder und Vandelen aus ihren angestammten Gebieten in Germanien und an der Ostsee auf. Anders als die Hunnen, die in der Geschichte kaum mehr als eine nicht mal hundertjaehrige Schrecksekunde ueberdauerten, gruendeten die Germanenstaemme, die durch die asiatischen Eroberer in Bewegung geraten waren, teilweise sehr dauerhafte Reiche.

Die Westgoten zogen vom Balkan aus nach Italien (401-403) und eroberten Rom (408-410), eine militaerische Leistung, an der die Hunnen gescheitert waren, aber im spaeteren noch von zwei weiteren Germanenstaemmen wiederholt werden sollte. 410-415 eroberte Athaulf grosse Teile Galliens und Spaniens und gruendete das Tolosanische (von der Hauptstadt Toulouse) Westgotenreich, das erst 711 unter dem Druck der Araber zusammenbrach.
Die Vandalen ueberquerten 406 die Rheingrenze (aus Furcht vor den Hunnen?) und wurden 409, ebenso wie ungefaehr zeitgleich die Sueben, als Foederaten in Spanien angesiedelt. Unter Geiserich erfolgte 429 die Ueberfahrt nach Afrika und die Eroberung von Hippo Regio und Karthargo. Hier gruendeten die Vandalen ihr afrikanisches Reich und griffen 455 Rom, ausgelaugt und abgelenkt durch hunnische Angriffe, an, welches sie erobern konnten. Ob Geiserich mit Attila in Verbindung stand, ist nicht bekannt, allerdings liegt die Vermutung nahe. Zumindestens profitierte der Vandalenkoenig von dem hunnischen Koenig insofern, dass es ihm erst hunnische Angriffe ermoeglichte, Teile des abgelenkten roemischen Reiches (Afrka) zu erobern. Das Vandalenreich endete 534/535, zerstoert durch den ostroemischen Feldherren Belisar.
Die Ostgoten, einst treue Verbuendete der Hunnen, zogen unter ihrem Koenig Theoderich dem Grossen pluendernd durch den Balkan. Dann eroberte Theoderich, inzwischen von Ostrom zum Patricius Italiens ernannt, Ravenna („Rabenschlacht“), Rom und damit Italien gegen den Soeldnerfuehrer Odowaker. Dass ravennatische Ostgotenreich bestand von 493 bis 552 und wurde von dem ostroemischen Feldherren Narses besiegt, nachdem man Belisar hatte vertreiben koennen. (lest Felix Dahns „Ein Kampf um ROM“!!!!!!!) Die merowingischen Franken hatten am laengsten Bestand. Sie setzten sich waehrend Attilas Gallienfeldzug und der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern gegen die ripuarischen Franken durch. Koenig Chlodwig begruendete nach seinem Sieg ueber den roemischen Dux Syagrius das fraenkische Reich und besiegte die Alemannen, die einst erfolgreich gegen Attila gekaempft hatten (496). Nach dem Sieg bei Vouille (507) fielen Chlodwig Teile des Burgunderreiches zu, welches 532 ganz den Franken zufiel. Auch der franzoesische Teil des westgotischen Reiches wurde von ihnen erobert. Die Merowinger wurden durch die Karolinger beerbt, deren beruehmtester Spross Karl der Grosse 800 zum ersten deutschen Kaiser gekroent wurde. Die Macht der Franken verfiel erst um 919 und wurde von den Saechsischen Kaisern uebernommen.


Christian Ilaender, April 1996.
Geaendert September 1996.

Verbessert wurde der Text auf Anregungen von Norbert Schmidt, welcher mich auf Unstimmigkeiten und Schlampigkeiten hinwies. Danke, Aurel :-)!! Maerz/April 1997.


Die Hunnen


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